29.12.2018 / 01:57 Uhr: Gebäudebrand in Michelstadt

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Einsatzstelle:
Michelstadt, Waldstraße
 
Feuerwehr vor Ort:
Feuerwehr Reichelsheim
- Kommandowagen KdoW
- Gerätewagen Atemschutz GW-A
- Gerätewagen Nachschub GW-N
 

Einsatzbericht:
Die Freiwillige Feuerwehr Reichelsheim wird mit den Gerätewägen Atemschutz und Nachschub nach Michelstadt zu einem Gebäudebrand eines Wohnhauses alarmiert. 

Gemeinsam mit der Feuerwehr der Kreisstadt Erbach wurde von den Reichelsheimer Einsatzkräften die Einsatzstelle mit weiteren  benötigten Atemschutzgeräten versorgt.
 

Presse:
Brand eines Wohnhauses - Eine Person leblos aufgefunden

Am Freitagabend (28.12.) gegen 23:25 Uhr wurde durch die Rettungsleitstelle Odenwald der Brand eines Wohnhauses in der Waldstraße gemeldet. Als die Rettungskräfte vor Ort eintrafen, standen bereits große Teile des Hauses in Flammen. Die Bewohner der angrenzenden Häuser konnten sich unverletzt ins Freie begeben. An einem angrenzenden Haus wurde durch das Feuer die Außenmauer beschädigt. Im Zuge der Löscharbeiten konnte die Feuerwehr eine leblose Person im Gebäude auffinden. 130 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Michelstadt, Erbach und Reichelsheim, zwei Rettungswagenbesatzungen, eine Notarzt und Kriseninterventionsteams sind derzeit im Einsatz. Das Gebäude ist einsturzgefährdet. Der Schaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro. Die Kriminalpolizei in Erbach hat die Ermittlungen übernommen. Hinweise werden unter der Telefonnummer 06062 - 953 0 entgegengenommen.

Quelle: www.presseportal.de, 29.12.2018



Leiche nach Wohnhausbrand in Michelstadt gefunden

Die nach Kräften löschenden Feuerwehrleute wussten fast sicher, dass im brennenden Haus an der Michelstädter Waldstraße eine ältere Frau eingeschlossen war, aber sie konnten ihr nicht mehr helfen: Flammen und Rauch hatten den alten Fachwerkbau schon beim Eintreffen der Einsatzkräfte in der Nacht zum Samstag so unbarmherzig in den Griff genommen, dass selbst für trainierteste Brandschützer mit bestem Gerät nicht mehr an ein Vordringen ins Gebäudeinnere zu denken war.

Als die Fortschritte bei der Brandbekämpfung einen solchen Schritt später zuließen, wurde aus der bedrückenden Wahrscheinlichkeit traurige Gewissheit: Die Feuerwehrleute stießen im eingeäscherten Dachgeschoss auf die sterblichen Überreste eines Menschen. Weil deren Zustand eine Identifizierung auf Anhieb nicht zuließ, legte sich die Polizei in ihrem Brandbericht nicht auf Einzelheiten zu dem Opfer fest. Sie spricht vorerst nur von einer toten Person. Alle Anzeichen deuten aber darauf hin, dass im Feuer die Mutter einer aus der Nachbarschaft herbeigeeilten erwachsenen Frau gestorben ist, von der das Rettungsteam noch im Vorfahren davon erfahren hatte, dass es bei diesem Einsatz um Tod oder Leben ging.

Das Feuer konnten die Brandschützer binnen weniger Stunden löschen, Flammen, Wasser und Hilfsmittel aber haben dem Haus so zugesetzt, dass wohl nur noch der Abbruch bleibt. Als Gegenwert des Schadens setzt die Polizei vorläufig "mehrere 10 000 Euro" an, doch könnte leicht auch eine sechsstellige Summe zusammenkommen. An die Benennung einer Brandursache ist angesichts des Vernichtungswerks vorläufig nicht zu denken, die Kriminalpolizei in Erbach wird ihre Ermittlungen zuerst auf die Lösung dieses Rätsels konzentrieren.

"Wir sind ja für die Hilfeleistung in solchen Fällen da", kommentierte Stadtbrandinspektor Jürgen Obier am Samstagmorgen das Geschehen aus der Nacht, "aber dieser Einsatz war schon besonders anstrengend und belastend." Denn während die Feuerwehrleute damit zurechtzukommen hatten, dass für die allein im Haus lebende Bewohnerin wohl jede Hilfe zu spät kommen würde, mussten sie zugleich alles unternehmen, damit sich der Brand eines Einzelgebäudes nicht zu einer Feuersbrunst ausweitete: Die Waldstraße und die parallel verlaufende Schulstraße stecken voller brandgefährdeter Altbausubstanz, die sich zudem im jeweiligen Hinterhofbereich nur schwer überschauen lässt. Oft hat sich in einer lange unveränderten Nutzung sowohl innerhalb der Gebäude als auch um sie herum reichlich brennbares Material angesammelt - "so auch bei dem in Brand geratenen Anwesen", wie Jürgen Obier bestätigt. "Wenige Minuten nach dem Ausbruch des Feuers und unserer Alarmierung schlugen die Flammen schon zehn Meter hoch aus dem Dachstuhl", schildert er die Folgen.

Leicht zum Verhängnis werden können hätte die Gesamtlage etwa dem Gotteshaus, in das die Freie Evangeliums-Christen-Gemeinde Michelstadt das ehemalige Michelstädter Kino an der Schulstraße 37 verwandelt hat. "Da hat die Hitze bereits Gebäudeteile anschmelzen lassen", berichtete der Stadtbrandinspektor. Um die Unversehrtheit des nordwestlichen Teils der äußeren Michelstädter Altstadt kämpften von mitternächtlicher Stunde bis in den frühen Morgen bis zu 150 Feuerwehr- und Rotkreuzkräfte. "Wegen der Gewalt des Feuers und der Stärke des Rauchs mussten wir vor allem das Potenzial an Kameraden mit Atemschutz-Qualifikation ausschöpfen. So waren neben Feuerwehrleuten der Michelstädter Kernstadt-Wehr auch Gefährten aus praktisch allen Stadtteilen sowie aus weiten Teilen des Stadtgebiets von Erbach im Einsatz. Sogar aus Reichelsheim rückten Feuerwehrleute an, um ihre Kollegen in der Kreismitte mit Ausrüstung zu unterstützen.

Helfern und indirekt Betroffenen standen aber auch ein Notarzt aus dem vom Kreiskrankenhaus gestellten Team, Mitarbeiter des Rettungsdienstes vom Rotkreuz-Kreisverband sowie Freiwillige aus DRK-Bereitschaften bei. Sie sorgten unter anderem dafür, dass mit der Mobilisierung ihres Versorgungszugs Getränke und Imbisse für die Helfer bereitstanden. "Viel Gutes getan haben uns aber auch die Anwohner des Viertels", lobt Jürgen Obier. "Da wurde nicht gegafft, sondern als Unterstützung und Dankeschön Kaffee und Kuchen gebracht. Ein solches Beispiel für Gemeinschaftsgeist und die daran enthaltene Anerkennung für unsere Arbeit entschädigen dann doch für Vieles.

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