Reichelsheimer Feuerwehr startet 2020 neu - und digital - durch und meistert zahlreiche Herausforderungen erfolgreich

Zu der - erstmals online durchgeführten - Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reichelsheim konnte der erste Vorsitzende Andreas Baier insgesamt 32 Kameradinnen und Kameraden vor den Bildschirmen begrüßen. Seitens der Gemeinde Reichelsheim konnte mit Stefan Lopinsky der Bürgermeister sowie mit Jürgen Göttmann der Vorsitzende der Gemeindevertretung begrüßt werden. Darüber hinaus waren Mitglieder des Gemeindevorstandes, der Gemeindevertretung, der Kreisbrandinspektor Horst Friedrich sowie der Gemeindebrandinspektor Holger Zieres "live dabei.

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Die Genehmigung des letzten Protokolls erfolgt schriftlich und wird im Nachgang zur Veranstaltung ausgewertet. Im Anschluss berichtete Andreas Baier von einem turbulenten und herausfordernden Jahr, in dem alle Mitglieder der Feuerwehr in vielen Facetten und umfangreich gefordert wurden. So konnte lediglich die letzte Jahreshauptversammlung noch in Präsenzform durchgeführt werden, bereits kurz danach bestimmte die Corona-Pandemie den weiteren Jahresverlauf. Zahlreiche Veranstaltungen wie zum Beispiel Kreisfeuerwehrtag, Grillfeste und der Kameradschaftsabend konnten leider nicht in gewohnter Form durchgeführt werden, das hat sich zum Glück noch nicht negativ auf den Zusammenhalt innerhalb der Feuerwehr ausgewirkt. Im Rahmen seines Jahresberichtes musste der Vorsitzende leider einen erneuten Rückgang der Mitgliederzahlen um 21 Mitglieder auf nunmehr 586 Mitglieder verkünden. In Relation zur Einwohnerzahl ein sehr geringer Wert, hier wünscht man sich eine deutlich breitere Unterstützung der Bevölkerung für die Bereitschaft, 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche jederzeit einsatzbereit zu sein - und das ehrenamtlich. Hier wird man künftig auch aktiver versuchen, weitere Unterstützer und Förderer für die Reichelsheimer Feuerwehr zu gewinnen, unter anderem wird ein neu installiertes Team die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren.

Wehrführer Sören Erbeldinger konnte für sein Team -auch im Namen seiner beiden Stellvertreter Andreas Baier und Andreas Brom- von vielen erfolgreich gemeisterten Herausforderungen berichten: Die Einsatzabteilung bestand Ende 2020 aus 46 aktiven Feuerwehrfrauen und -männern, hierbei konnten 3 Einsatzkräfte aus der Jugendfeuerwehr übernommen werden. Im vergangenen Jahr war neben den Herausforderungen der Pandemie mit 167 Einsätzen auch eine der höchsten Einsatzzahlen aller Zeiten abzuarbeiten. So wurden die Feuerwehrleute im Schnitt an nahezu jedem 2. Tag zu einem Einsatz alarmiert. Zu beachten waren neben der üblichen Sorgfalt und Dringlichkeit bei den Einsätzen vor Allem auch neue und zusätzliche Hygieneregeln, so dass der Infektionsschutz der Einsatzkräfte und damit die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr jederzeit gewährleistet waren. So mussten 32 Brände gelöscht werden und in 135 Fällen waren technische Hilfeleistungen gefordert, hierbei lagen 17 Einsatzstellen außerhalb des Gemeindegebietes. Die Kameradinnen und Kameraden nahmen an insgesamt 43 Unterrichtseinheiten und Übungen teil und besuchten insgesamt 12 Lehrgänge und Seminare. Hier konnte Covid-19 bedingt nur ein sehr reduziertes Spektrum angeboten und durchgeführt werden. Die Ausführungen beendete der Wehrführer mit großem Dank insbesondere an die Einsatzkräfte für ein herausragendes Engagement in einem schwierigen Umfeld.

Im Anschluss daran präsentierte Philipp Zieres den Jahresbericht für das Führungsteam der Jugendfeuerwehr mit Marco Hartmann und Florian Lohbrunner: Die Jugendfeuerwehr besteht derzeit aus insgesamt 19 Mitgliedern, 12 Mädchen und 7 Jungen, auch ist hier leider ein Rückgang zu verzeichnen, der sehr schmerzt, zumal die Arbeit hier die Zukunft der Feuerwehr Reichelsheim darstellt. Drei junge Kameraden verstärken seit letztem Jahr die Einsatzabteilung. Nach den in diesem Jahr angestrebten 6 Übergangen in die Einsatzabteilung entsteht eine merkliche Lücke für die nächsten 3-4 Jahre, alleine schon aus diesem Grund ist die erfolgreiche Arbeit der Minifeuerwehr unverzichtbar. Ein Grund für die Rückgänge ist sicher auch das geringere Interesse aufgrund der fehlenden Präsenzübungsstunden. Die Ausbildungs- und Gruppenstunden reduzierten sich in einer ersten Phase drastisch, bis man auch hier neue Wege in Form von Onlineunterrichten gefunden hatte. Hier zeigte sich allerdings deutlich, dass diese in keinem Fall die gleiche Begeisterung auslösen wie praktische Übungen und die Zusammenkünfte im Zeltlager, bei Grillfesten oder bei Spielemittagen. So gut es die Regelungen zugelassen haben, wurden für den Nachwuchs auch praktische Übungen -in kleineren Gruppen unter Wahrung der Abstandsregelungen- durchgeführt. Die Leitungsteams des Feuerwehrnachwuchses entwickelten viele kreative Ideen zur Mitgliederbindung - auch in dieser schwierigen Zeit. So wurden beispielsweise Motivationsbriefe, Grillpakete mit Wurst und Brötchen, Spiele, Süßigkeiten, Alltagsmasken im Feuerwehrdesign, Adventskalender und Weihnachtsgeschenke individuell nach Hause überbracht. In die Jugendarbeit wurden erneut erhebliche Zeiten investiert: Rund 140 Stunden für allgemeine Jugendarbeit, feuerwehrtechnische Ausbildung sowie für Fortbildungen, Lehrgänge und Seminare sind eine stolze Leistung – müssen diese Stunden doch zusätzlich neben dem Einsatz- und eigenen Übungsdienst aufgebracht werden. Mit einem großen Dankeschön fürs Durchhalten an die Jugendlichen schloss Philipp Zieres seinen Bericht. Einen erfreulichen Zuwachs konnten die Wilden Minis unter Führung von Laura Ingold verzeichnen, so kamen 10 neue Kinder hinzu, aktuell gehören so 23 Kinder zwischen 6 und 10 Jahren der Minifeuerwehr an.

Bürgermeister Stefan Lopinsky überbrachte Grüße und ein großes Dankeschön des Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung, auch zeige die große Teilnehmerzahl der Gremienvertreter von großem Interesse an der Feuerwehr. Hierbei knüpfte er im Rahmen seiner Grußworte an die vorgenannten Ausführungen an.

Kreisbrandinspektor Horst Friedrich berichtete auch von überdurchschnittlich hohen Einsatzzahlen im gesamten Odenwaldkreis, in den allermeisten Fällen konnte dank des beherzten und professionellen Eingreifens größerer Schaden erfolgreich abgewendet werden. Auch künftig wird man konsequent weiter auch die digitalen Medien, insbesondere zu Ausbildungs-/Schulungszwecken- nutzen. Hierbei wurden auch offizielle Grüße des Feuerwehrverbandes überbracht.

In den abschließenden Grußworten des Gemeindebrandinspektors Holger Zieres, die auch im Namen des Wehrführerausschusses überbracht wurden, standen nicht nur seine Dankesworte an die Einsatzkräfte und an deren Angehörige im Fokus, er konnte auch von zahlreichen anerkennenden Worten aus der Bevölkerung berichten. Auch in der Zukunft stehen größere Projekte an, wie zum Beispiel die Ersatzbeschaffung des über 25 Jahre alten Tanklöschfahrzeugs sowie die Anschaffung eines Vorausrüstwagens als Ersatz für das ebenfalls über 20 Jahre alte Vorauslöschfahrzeug.

Benedikt Schaal berichtete über die Kassenprüfung. Hierbei konnten keinerlei Auffälligkeiten festgestellt werden, ein großer, lange angesparter Beitrag wird für zusätzliche Beladung bei den anstehenden Fahrzeugneubeschaffungen verwendet werden. Als Kassenprüfer stellen sich Marcus Krippner, Lara Baier und Benedikt Schaal zur Wahl und die Auszählung der Stimmzettel werden Peter Lautenschläger und Ulf Lauer vornehmen.