1874-2024: 150 Jahre Feuerwehr Reichelsheim - Juli: Epoche 7: 1975-1990
Im April 1975 wird das bereits langjährige gute und freundliche Verhältnis der Wettkampfmannschaft zu den Kameraden aus Höchst mit einem gemeinsamen Kameradschaftsabend im Schützenhaus in Reichelsheim gefeiert. Anfang 1976 wird der Spielmannszug wegen Personalmangel und Fehlen eines Stabführers (aus den eigenen Reihen) aufgelöst.
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Die Instrumente bekommt der Spielmannszug in Gumpen. Die Neuwahlen am 13. Januar 1978 bringen folgendes Ergebnis: Wolfgang Ihrig übernimmt die Ämter des Wehrführers und des 1. Vorsitzenden im Verein, 2. Vorsitzender wurde Wolfgang Dingeldein und Wilfried Hofmann bleibt stellvertretender Wehrführer. Im März 1978 wird die Wettkampfmannschaft der Feuerwehr durch die Gemeinde Reichelsheim mit der bronzenen Verdienstmedaille geehrt. Man konnte zehnmal Kreissieger werden (1968 bis 1977) und es gab darüber hinaus viele erfolgreiche Teilnahmen auf Bezirks- und Landesebene. Bis Juni 1978 sind alle Feuerwehrfahrzeuge mit Funk ausgerüstet und zum 01. September tritt eine neue Satzung des Vereins der Feuerwehr Reichelsheim in Kraft. Ein „schwarzes Kapitel" in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Reichelsheim ereignet sich am 31. Oktober 1978: Ein schwerer Unfall mit dem Einsatzleitwagen während eines Einsatzes im Feriendorf Ostertal. Dabei werden drei Kameraden schwer und drei leicht verletzt. Die am Unfall beteiligte weibliche Person wird in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und ebenfalls schwer verletzt. Am Fahrzeug entsteht Totalschaden. Nach diversen Hochwassereinsätzen in der Vergangenheit werden die Stützpunktfeuerwehren 1979 vom Land mit Schlauchbooten ausgerüstet, so auch die Feuerwehr Reichelsheim. Die Wehren der Gesamtgemeinde werden seitens des Kreises in drei Löschzüge eingeteilt. Zugführer sind Wilfried Hofmann, Günter Postawa und Wolfgang Dingeldein.
Nach sechs Jahren Anträgen, Planungen und Bau ist das Gerätehaus -keine 10 Jahre nach dem Erstbezug- 1980 aufgestockt und erweitert. Viele hundert Stunden sind die Kameraden aktiv und packen mit an, sparen der Gemeinde so sehr viel Geld. Endlich sind jetzt auch sanitäre Anlagen, Schulungsräume und Dienstzimmer vorhanden. Der eingebaute Funkraum wird ausgebaut und neugestaltet. Für neue Stühle und Tische zur Einrichtung des Unterrichtsraumes, des Jugendraumes und des Vorstandszimmers werden 10.000 DM aus Vereinsmitteln ausgegeben. Im August 1980 übernimmt die Feuerwehr die Gestaltung des Festzeltes und den Getränkeausschank während des Michelsmarktes. Die Wehr erhält 1980 ein neues LF 16 (Löschgruppenfahrzeug): Das Fahrzeug besitzt eine im Heck eingebaute Pumpe und einen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 1.600 Litern. Weiterhin wird von der Gemeinde ein VW-Bus als MTW angeschafft. Das 10 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug (LF 8) wird in der Ortsteilwehr Beerfurth weiter genutzt. Wilfried Hofmann scheidet aus und Wolfgang Ihrig legt das Amt des Wehrführers aus zeitlichen Gründen nieder, das macht 1982 Neuwahlen des Vorstandes und des Wehrausschusses nötig. Die Wahl erbringt folgendes Ergebnis: Der Vorstand bleibt bestehen, Norbert Amend übernimmt das Amt des Jugendwarts. Der Wehrausschuss setzt sich zusammen aus Wehrführer Wolfgang Dingeldein, seinem Stellvertreter Willi Färber, Jugendwart Norbert Amend und drei Beisitzern. Der "Tag der offenen Tür" wird künftig im Rhythmus von zwei Jahren regelmäßig durchgeführt. Peter Hörr wird 1983 anstelle von Friedrich Schnellbächer in den Vorstand gewählt und die Wehr erhält ein Lichtmastfahrzeug zum Ausleuchten der Einsatzstellen. Die Ausbildung wird kontinuierlich vorangetrieben, was sich bei den sich mehrenden Einsätzen der Technischen Hilfeleistung als positiv erweist. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausdehnung des Funkverkehres bei der Feuerwehr. Die Ausbildung auf diesem Gebiet wird daher ebenfalls verstärkt. Die Funkzentrale wird ausgebaut und auf den neuesten Stand gebracht.
Ein ausgemusterter Tragkraftspritzenanhänger wird durch aktive Feuerwehrleute im Frühjahr 1985 zu einem Ölschadensanhänger umgebaut, die Kosten trägt der Verein und so wird das Budget der Gemeinde wieder einmal geschont. Nach acht Jahren Pause nimmt im Juli 1985 wieder eine Wettkampfmannschaft an den Feuerwehrleistungsübungen auf Kreisebene teil. Zusammen mit den Kameraden aus Moischt wird 1986 das Bestehen der 25-jährigen Freundschaft der Feuerwehren Reichelsheim - Moischt gefeiert. Wehrführer Wolfgang Dingeldein stellt 1987 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. Am 18. März 1987 wird ein neuer Vorstand und Wehrausschuss gewählt: Wehrführer Willi Färber, Stellvertreter Herbert Matz und weitere sechs Beisitzer. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Wolfgang Dingeldein, Stellvertreter Adam Gerlach, Rechner Günter Lein, Schriftführer Lothar Frank, Pressewart Gert Keil und ebenfalls sechs Beisitzer. Wolfgang Ihrig wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Jugendfeuerwehr wird auf Beschluss der Mitglieder mit einem Zuschuss von jährlich 1.000 DM durch den Verein gefördert. Im gleichen Jahr erringt Peter Hörr als erstes Mitglied der Wehr das „Goldene Feuerwehrleistungsabzeichen". Im Zuge einer breit angelegten Werbeaktion seitens des Vereins konnten 1987/1988 65 neue -inaktive- Mitglieder für den Verein geworben werden. Mitgliederstand zu dieser Zeit: Aktive Mitglieder 45, Jugendfeuerwehr 20, Ehren- und Altersabteilung 7, inaktive Mitglieder574, damit 646 Gesamtmitglieder. Ein Unimog (Tanklöschfahrzeug / TLF 8/8) aus Armeebeständen wird 1988 von der Gemeinde gekauft. Der Umbau des Fahrzeuges auf die Belange der Feuerwehr wird von aktiven Feuerwehrleuten in ihrer Freizeit vorgenommen. Der Zeitaufwand beträgt insgesamt ca. 260 Stunden. Die Kosten für das Material trägt der Verein, wieder werden kommunale Mittel geschont. Den steigenden Anforderungen aus dem Einsatzgeschehen wird 1989 mit der Anschaffung eines Computers Rechnung getragen. Gefahrgutdaten werden eingegeben und sind damit im Einsatzfall schnell abrufbar. Eine neue Ära in der Geschichte der Feuerwehr Reichelsheim beginnt am 27. Januar 1989: Mit Sigrid Daab, Kerstin Dingeldein und Martina Hörr werden die ersten Frauen in die Einsatzabteilung übernommen.