1874-2024: 150 Jahre Feuerwehr Reichelsheim - August: Epoche 8: 1991-1999
Im Frühjahr 1991 gibt der langjährige Ortsbrandmeister Wolfgang Ihrig sein Amt aus Altersgründen ab und wird von der Gemeinde mit einer großen Feier verabschiedet. Willi Färber wird im April zum Ortsbrandmeister der Gesamtfeuerwehrwehr gewählt. Ausgehuniformen nach der neuen DIN werden vom Verein für 5.200 DM angeschafft. .
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Im gleichen Jahr fand ein Besuch in Moischt zur Feier der 30 Jahre währenden Freundschaft statt, an dem auch Bürgermeister Lode und seine Frau dabei waren. Die Tage der offenen Tür sind zwischenzeitlich zu einem festen Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr geworden. Sie kommen bei den Bürgern gut an und stellen eine gute Einnahmequelle für den Verein dar, um Anschaffungen zu ermöglichen, die über den kommunalen Etat nicht möglich sind. Günter Born wird ab September 1992 kommissarisch für den zurückgetretenen Herbert Matz als stellvertretender Wehrführer bis zur nächsten Wahl eingesetzt. Umfangreiche Umbauarbeiten auf dem Gelände der Feuerwehr beginnen, das gesamte „Gesicht" der Feuerwehr wird neugestaltet. Am 20. März wird Wolfgang Ihrig wird das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Neuwahlen des Vorstandes im Feuerwehrverein und Wahl des Wehrausschusses finden am 15. Januar 1993 statt und bringen folgendes Ergebnis: Wehrausschuss: Willi Färber, Günter Born, Jugendwart Gert Keil, Peter Hörr und drei Beisitzer. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Lothar Frank, 2. Vorsitzender Matthias Mohr, Rechner Günter Lein, Schriftführer Gert Keil, Pressewartin Tanja Stahl, kraft Amtes gehören Willi Färber und Günter Born zum Vorstand und gewählt wurden vier Beisitzer. Ebenfalls 1993 verunfallt der Einsatzleitwagen auf einer Fahrt zu einem Lehrgang, am Fahrzeug entstand Totalschaden und ein Feuerwehrmitglied wird leicht verletzt. Zum „Tag der offenen Tür" im September wird die neu gestaltete Atemschutzwerkstatt übergeben. Alte Gebäudeteile werden einer umfassenden Rekonstruktion unterzogen und es entsteht eine modern ausgestattete Werkstatt. Hier werden alle gesetzlich vorgeschriebenen Arbeiten auf dem lebenswichtigen Gebiet des Atemschutzes wie Reparatur, Wartung, Prüfung und Pflege der Geräte durchgeführt - und das nicht nur für die Gemeinde Reichelsheim: Das intensiv geschulte Personal betreut auch die Gemeinde Fränkisch-Crumbach sowie die Stadt Lindenfels und deren Stadtteile.
Eine neue Satzung des Vereines der Feuerwehr Reichelsheim tritt am 15. Januar 1994 in Kraft. Am 02. März tritt Thorsten Dingeldein als neuer Jugendwart die Nachfolge für Gert Keil an und Norbert Amend wird für den zurückgetretenen Herbert Matz in den Vorstand gewählt. Im Mai erfolgt die lang ersehnte Übergabe des neuen Tanklöschfahrzeuges TLF 16/24 (Fahrgestell: Daimler-Benz - 917 AF, Aufbau: Schlingmann, Pumpe: FP 16/8, Hersteller: Schlingmann Tankinhalt: 2.400 Liter) an die Wehr. Das Fahrzeug für insgesamt 275.000 DM wird mitfinanziert durch das Land Hessen, die Brandversicherungskammer und den Odenwaldkreis. Eine vom Feuerwehrverein durchgeführte Sammlung in der Bevölkerung erbringt den unglaublichen Betrag von 37.125 DM, ein eindeutiges Bekenntnis der Reichelsheimer Bürgerinnen und Bürger zu ihrer Feuerwehr! Lothar Frank übergibt den Scheck aus der Bürgerspende bei der offiziellen Übergabefeier an Bürgermeister Lode, so kostet dieses moderne Großfahrzeug die Gemeinde dank der genannten Mitfinanzierung der Bevölkerung nur noch 40.000 DM. In diesem Jahr werden in der neuen Atemschutzwerkstatt 249 Atemluftflaschen der Großgemeinde Reichelsheim gefüllt, dazu noch 85 der Stadt Lindenfels und alle Atemschutzgeräte werden bei der Feuerwehr Reichelsheim gewartet. 177 theoretische Unterrichte und praktische Übungen finden 1994 statt, dazu übernimmt die Wehr an 5 Tagen den Brandsicherheitsdienst in der Reichenberghalle. Ein angeschaffter Mannschaftstransportwagen (MTW) wird in 280 Stunden umgebaut, neu lackiert und die Kosten von 10.600 DM werden vollständig vom Verein getragen. 1995 werden ein Wasserwerfer und ein Sprungretter und steigern damit die Einsatzfähigkeit der Wehr erheblich. Mit Chemikalienschutzanzügen und Ölschutzkleidung stellt sich die Wehr den Anforderungen aus dem Einsatzgeschehen im Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Das alte Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) und das alte Tanklöschfahrzeug (TLF 8/8) werden an die Freiwillige Feuerwehr in Möllendorf in Sachsen-Anhalt übergeben. Feuerwehrleute aus Reichelsheim unterstützen den Neuaufbau der Freiwilligen Feuerwehr in diesem Ort tatkräftig.
Die zum großen Teil in Eigenhilfe durchgeführten Umbauarbeiten zeigen mit der Ausstattung der Schlauchwerkstatt weitere Erfolge. Die neue Schlauchaufhänganlage ist installiert. Mit weiterem Zubehör ist die Werkstatt komplett eingerichtet. Alle Arbeiten sind nun unter Einhaltung der Anforderungen aus den geltenden Sicherheitsbestimmungen (Norm) durchführbar. Und es macht einfach mehr Spaß in der freundlich gestalteten Werkstatt, während seiner Freizeit, zu arbeiten. Die komplette Anlage der Schlauchaufhängung war durch das Regierungspräsidium auf Grund von Mängeln in der Arbeitssicherheit bereits 1993 gesperrt worden. Am Tag der offenen Tür 1997 wird die neue Funkzentrale vorgestellt: Zum größten Teil in Eigenhilfe ausgeführt, werden auch hier die Arbeitsbedingungen für das Personal verbessert. Über 25.000 DM werden hier investiert und damit ist nicht nur die Funktechnik auf dem neuesten Stand, denn ein Notstromaggregat sichert den Betrieb auch bei Ausfall der Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz. Mit großem Interesse wird diese Einrichtung von der Bevölkerung begutachtet. Die im Feuerwehrgerätehaus installierten Tore entsprechen bereits seit längerem nicht mehr den Anforderungen des Arbeitsschutzes und mit dem Einbau der neuen Tore werden nicht nur diese Anforderungen erfüllt: Die Feuerwehr bekommt auch eine neue „Transparenz", jetzt kann die Bevölkerung jederzeit die „Werte" sehen, die zu ihrer Sicherheit zur Verfügung stehen. Umfangreich ist auch 1998 Jahr wieder die Präsentation unserer Feuerwehr bei der Bevölkerung; analog der Vielzahl der absolvierten Unterrichte und Übungen. Nicht zu vergessen sind die Brandschutzerziehung für Kinder, ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Reichelsheim. Die neue Drehleiter DLK 18/12 CC (Fahrgestell: Iveco - FF 130E Aufbau: Iveco-Magirus (Ulm), Nennrettungshöhe: 18 Meter, Nennausladung: 12 Meter) wird 1999 in Ulm bei der Firma IVECO MAGIRUS abgeholt, nachdem die Anhängeleiter bereits 1995 beanstandet und ein Antrag auf Ersatzbeschaffung durch die Gemeinde Reichelsheim gestellt wurde.
Das Jahr 1999 stand ganz im Jahr des 125-jährigen Bestehens der Feuerwehr Reichelsheim und das würde gebührend gefeiert und gewürdigt: Es fanden ein Festgottesdienst, eine akademische Feier mit Ehrungen statt. Die Highlights für die Bevölkerung waren sicherlich das Sommernachtsfest mit Spanferkelessen, ein Frühschoppen mit offizieller Übergabe des ersten Drehleiterfahrzeugs der Feuerwehr Reichelsheim sowie ein Tag der offenen Tür mit einer großen Fahrzeugausstellung, u.a. mit einem Aktionstag der Polizei.