1874-2024: 150 Jahre Feuerwehr Reichelsheim - Oktober: Epoche 10: 2010-2019

Am 03. Februar 2010 gegen 20:10 Uhr brach das Hallenvordach der Schwimmhalle auf dem Gelände der August-Zinn-Schule in Reichelsheim aufgrund der Schneelast ein, ebenfalls in gleicher Weise beschädigt war das Dach der Turnhalle auf dem gleichen Schulgelände. Die Freiwillige Feuerwehr Reichelsheim war hier im Einsatz und Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden.

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Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2010 kam es -im erneut schneebedeckten- Reichelsheim zu einem Wohngebäudebrand, wobei auch hier die Arbeit durch die Witterung erschwert wurde. Fast schon zur Routine gehörte der am 24. August 2011 ausgerichtete Tag der offenen Tür, der alle 2 Jahre in und um das Feuerwehrgerätehaus stattfindet und wieder viele Besucher anlockte, so reichte auch 2011 die Fahrzeughalle nicht aus und es wurden zusätzlich Pavillons vor das Gerätehaus gestellt. Der Weg der Feuerwehr Reichelsheim führte am 17. Februar 2012 nach Hammelbach in den Landkreis Bergstraße, wo es galt, die Kameraden aus Grasellenbach mit dem Drehleiterfahrzeug beim Dachstuhlbrand des OWK-Backhauses zu unterstützen. Als die ersten Einsatzkräfte am Backhaus eintrafen, schlugen bereits Flammen aus dem Dach des Gebäudes und es galt den Brand schnellstmöglich einzudämmen und ein Übergreifen auf die umliegenden Gebäude zu verhindern, was den insgesamt rund 60 Einsatzkräften auch gelang, trotzdem entstand am Backhaus ein erheblicher Sachschaden. Es kommt häufig vor, dass die Reichelsheimer Feuerwehr außerhalb der Gemeindegrenzen mit speziellen Fahrzeugen, wie zum Beispiel der Drehleiter oder dem Gerätewagen Atemschutz zu Einsätzen gerufen wird. Nicht selten sind hierbei auch Alarmierungen in benachbarte Landkreise. So ging es auch am 18. August über die Gemeindegrenzen hinaus nach Brensbach, alarmiert wurde der Gefahrgutzug Gersprenztal zu einem Austritt von Gefahrstoff in die Biogasanlage.

Fast schon traditionell startete das neue Jahr wieder einmal "zeitig": Um 00:04 Uhr am Neujahrstag 2013 war es mit dem Feiern vorbei und es ging zum Brand einer Hecke im Ortsgebiet von Reichelsheim. Wenngleich mehr zu tun war, verlief die Neujahrsfeier am 05. Januar weniger hektisch und deutlich ruhiger, obwohl wir einen erfreulich hohen Zuspruch unserer Bevölkerung verzeichnen konnten, es wurde wieder bis spät in die Nacht gemeinsam gefeiert. Ebenfalls im Januar galt es noch einen komplexen Verkehrsunfall am Gumpener Kreuz mit der Feuerwehr Gumpen abzuarbeiten. Der Januar hatte auch leider noch eine schmerzliche Seite zu verzeichnen: Aufgrund nicht ausreichender Mannschaftsstärken in den Einsatzabteilungen mussten die Feuerwehren Gersprenz und Beerfurth Ende Januar 2013 geschlossen werden, was zu Veränderungsprozessen im Brandschutz der Gemeinde Reichelsheim führte. Die Feuerwehrvereine existieren jedoch weiter und unterstützen mit ihren Mitteln künftig die Feuerwehr Reichelsheim. Am 01. März erfolgten Neuwahlen des Vorstandes: 1. Vorsitzender Lothar Frank, 2. Vorsitzender Daniel Gläser, Schriftführer und Rechner Gert Keil, Pressewart Ulf Lauer, Wehrführer Björn Schmidt, Stellvertretender Wehrführer Marco Färber, Beisitzer: Stefan Hofmann, André Sattler, Reinhold Hörr, Karl Erhardt Hofmann, Holger Keil und Andreas Baier.  An diesem Tag endete auch eine Ära: Willi Färber übergab die Wehrführung in jüngere Hände. Eine große Strecke galt es am 01. Juni zurückzulegen: Die Feuerwehr Reichelsheim unterstützte in Biblis bei Deichsicherungsarbeiten. Mit dem längsten Einsatz endete 2013 und begann 2014: Am späten Silvestermorgen brannte in Affhöllerbach ein Stall. Die eingesetzten Feuerwehren aus den Kommunen Brensbach, Groß-Bieberau, Fränkisch-Crumbach und Reichelsheim konnten den Brand löschen, allerdings zogen sich die Nachlöscharbeiten noch bis in den Neujahrstag. Menschen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden, ebenso konnten dort untergestellte Pferde unverletzt befreit werden. Im Jahr 2013 erreichte die Zahl der Einsätze den bisherigen Höhepunkt mit insgesamt 168 Einsätzen - an fast jedem zweiten Tag war die Feuerwehr für die Bevölkerung im Einsatz! 

Mehrere brennende Gartenhütten galt es am 06. Februar 2014 quasi vor der Haustür des Feuerwehrhauses, im Schlosswald, zu löschen. Richtig turbulent wurde es für die Einsatzkräfte am 24. Mai bei einem Dachstuhlbrand im Tierheim auf der Spreng, der alle verfügbaren Kräfte und Fahrzeuge aus Reichelsheim und Ober-Kainsbach forderte. Neben der Brandbekämpfung des ausgedehnten Dachstuhlbrandes galt es zahlreiche Tiere zu retten und zu betreuen und den anwesenden Medienvertretern Rede und Antwort zu stehen. Eine schier unglaubliche Zahl von 40 Einsätzen zieht eine Windhose in Reichelsheim und angrenzenden Ortsteilen am 10. August nach sich. Am 02. Mai 2015 kommt es in Gumpen zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem die Feuerwehren Gumpen und Reichelsheim zunächst hydraulisches Gerät benötigen, um die eingeschlossenen Personen zu befreien und an den Rettungsdienst zu übergeben. Besonders tragisch ist, dass ein Ersthelfer hierbei einen Asthmaanfall erleidet. Neben den Feuerwehren waren hier mehrere Rettungswagen und ein Rettungshubschrauber im Einsatz. Einen der größten Einätze der Geschichte arbeiteten die Einsatzkräfte am 23. November ab, es galt die Kameraden aus Grasellenbach bei einem Großbrand in einem Sägewerk zu unterstützen: Vier Produktionshallen, die im Zentrum des Firmengeländes lagen, brannten beim Eintreffen der Einsatzkräfte lichterloh und das forderte den rund 100 Feuerwehrleuten alles ab. Die Hallen brannten vollkommen nieder, die brennende Fläche hatte ein Ausmaß von zirka 3000 Quadratmetern und es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 2 Mio. Euro.

Erneut geht es am 15. Juli 2016 nach Grasellenbach: Bei einem Wohngebäude in Wahlen standen Ober- und Dachgeschoss in Flammen und zerstörten ein Wohnhaus weitgehend. Gartenmöbel und Terrasse hatten Feuer gefangen und das breitete sich auf die hölzernen Balkone aus und betraf auch Räume der oberen Geschosse. Über das Wenderohr des Drehleiterfahrzeugs wurde der Dachstuhlbrand bekämpft und über weitere Strahlrohre löschten die mit Atemschutzgeräten ausgerüsteten Feuerwehrleute den Brand des restlichen Gebäudes im Außen- und Innenangriff. Mehrere Sturmeinsätze hielten die Feuerwehr am 13. Januar 2017 in Atem – unter anderen wurde das Dach einer Tankstelle beschädigt. Am 11. Juli mussten mehr als zehn Einsätze nach einem Starkregen alleine zwischen 5:00 Uhr und 10:00 Uhr abgearbeitet werden.  In der Nachbargemeinde Fränkisch-Crumbach brannten am 15. Juli auf einer Freifläche ca. 250 Rundballen in voller Ausdehnung und die Feuerwehr Reichelsheim wurde mit beiden Tanklöschfahrzeugen sowie dem Gerätewagen Atemschutz alarmiert. Um ein nahezu vollständiges Verbrennen der Strohballen zu erreichen, die nach den Löschmaßnahmen nicht mehr verwendbar waren, wurde dem Feuer mit Hochleistungslüftern Luft zugeführt. Das restliche Brandgut wurde anschließend auf der Wiese verteilt, damit die Glutnester komplett abgelöscht werden konnten.

Zum Jahresstart 2018 ging die Facebook Seite der Feuerwehren Reichelsheim online. Kurz nach Mitternacht kam es am 04. Februar in Gumpen zu einem Vollbrand einer Halle in Holzbauweise. Über mehrere Strahlrohre löschten die Einsatzkräfte aus Gumpen und Reichelsheim in der ersten Einsatzphase den Brand der Halle und konnten so ein Übergreifen auf das Nachbargebäude verhindern. Im zweiten Abschnitt wurde der Holzboden geöffnet, um sämtliche Glutnester abzulöschen. Zwischenzeitlich wurden die Feuerwehren aus Reichelsheim/Grund und Fränkisch-Crumbach für die Nachlöscharbeiten mit weiteren Atemschutzgeräteträgern alarmiert und die Feuerwehr Grund unterstützte mit dem Gerätewagen Licht das Ausleuchten der Einsatzstelle.  Am 23. Februar bilanzierte die Jahreshauptversammlung: Der Einsatzabteilung gehören 52 aktive Kameradinnen und Kameraden an. Die Anzahl der Mitglieder der Jugendfeuerwehr wird auf 19 Jugendliche beziffert und 10 Mitglieder gehören der Ehren und Altersabteilung an, im Verein sind 525 fördernde Mitglieder verzeichnet. Die Neuwahlen bringen folgende Ergebnisse: Lothar Frank stand aus beruflichen Gründen nicht mehr zu einer Wiederwahl zur Verfügung, damit endet eine Ära. Folgende Personen wurden gewählt: 1. Vorsitzender Andreas Baier, 2. Vorsitzender Christian Amend, Schriftführer Gert Keil, Rechner René Keil, Pressewart Christian Lode, Wehrführer Björn Schmidt, Stellvertretender Wehrführer Marco Färber, Jugendwartin Larissa Lantelme, Beisitzer: Holger Keil, André Sattler, Holger Zieres, Marco Hartmann, Udo Hammann und Willi Färber. Zu einem Großbrand in Grasellenbach wurde die Feuerwehr Reichelsheim am 13. Juli zur Unterstützung der Löscharbeiten komplett alarmiert - das Holzwerk brannte erneut. Schon auf der Fahrt zum Feuerwehrhaus konnten die Einsatzkräfte anhand der Rauchsäule am Horizont erkennen, dass der Einsatz wohl mehrere Stunden andauern wird. An der Einsatzstelle bestanden die Aufgaben darin, im Pendelverkehr Löschwasser zur Einsatzstelle zu befördern, über das Drehleiterfahrzeug Löschmaßnahmen im Bereich der Lagerhalle zu ergreifen in der ca. 1.000 Kubikmeter Holzhackschnitzel gelagert waren und die Atemschutzlogistik sicherzustellen. Zwischen den Jahren galt es früh am Morgen des 27. Dezember einen Scheunenbrand im Ortsteil Eberbach zu bekämpfen, der durch einen brennenden Radlader im angrenzenden Unterstand verursacht wurde. Es entstand ein Schaden in Höhe von lediglich ca. 40.000 Euro, da alarmierte Feuerwehren aus Reichelsheim und umliegenden Gemeinden mit starken Kräften den Brand schnell löschen und ein Übergreifen auf die angrenzenden Stallungen verhindern konnten, ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten verletzt.

Das traditionelle Neujahrsfest erfreute sich auch am 05. Januar 2019 bei der Bevölkerung wieder großer Beliebtheit und sorgte für eine regelmäßige Einnahmequelle im Feuerwehrverein - was nebenbei auch zu erheblicher finanzieller Entlastung der Gemeinde bei Anschaffung von technischem Gerät beitrug. Willi Färber wird am 22. Februar 65 Jahre alt: Ein Urgestein der Reichelsheimer Feuerwehr wechselte in die Ehren- und Altersabteilung. Am Tag danach nahmen zwei Mannschaften aus Reichelsheim beim Hallen-Fußballturnier der Feuerwehren im Odenwald teil. Neben dem 3. Platz wurde auch der Fairnesspokal gewonnen. Am Sonntag, dem 24. Februar, führte der Weg gegen 06:50 Uhr erneut nach Eberbach: Der Brand eines sogenannten Kälberiglus in einem Kuhstall. Durch die Brand- und Rauchentwicklung verendeten leider zwei Kälbchen in dem geschmolzenen Plastikiglu, eine größere Brandausbreitung konnte durch das beherzte Eingreifen der Feuerwehr verhindert werden. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung aller Feuerwehren der Gemeinde Reichelsheim am 12. April wurde Willi Färber mit der silbernen Verdienstmedaille der Gemeinde ausgezeichnet, ebenso erhielt er den Titel „Ehrengemeindebrandinspektor“. Willi Färber trat 1970 in die Feuerwehr ein, war über 26 Jahre Wehrführer und seit 1991 Gemeindebrandinspektor der Gemeinde Reichelsheim. Auf dem Firmengelände des Sägewerks in Grasellenbach kam es am 23. Juni zum Vollbrand eines Gebäudekomplexes mit angrenzendem Holzhackschnitzellager und die Feuerwehr Reichelsheim wurde wieder zur nachbarschaftlichen Löschhilfe und zur Atemschutzlogistik alarmiert. Über das Drehleiterfahrzeug wurde zunächst eine Brandbekämpfung durchgeführt und anschließend die Dachhaut geöffnet. Ein weiterer Atemschutztrupp unterstützte die Brandbekämpfung mit einem Strahlrohr. Weiterhin wurde mit dem Tanklöschfahrzeug der Pendelverkehr unterstützt, an dem auch zahlreiche weitere Feuerwehren, Landwirte mit Traktoren und Güllefässern sowie private Fuhrunternehmen beteiligt waren. Das Feuerwehrgerätehaus in Reichelsheim platzte wieder aus allen Nähten, so wurde am 30. September die nächste Erweiterung durch einen großen Carport für mehrere Fahrzeuge notwendig. Weitere moderne Technik hielt am 10. November Einzug: In der Fahrzeughalle wurden zwei Alarmmonitore installiert, die den eintreffenden Führungskräften weitere Detailinformationen über die gemeldete Einsatzlage und über aktuell verfügbare Einsatzkräfte liefern.